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CD: Christophorus CHE 01772 http://www.note-1.de




Instrumentalmusik zu Advent & Weihnachten
Übers Gebirg Maria geht 
Es kommt ein Schiff geladen 
Nun komm der Heiden Heiland 
Und unser lieben Frauen  1:19
Maria durch ein Dornwald ging  0:43
Macht hoch die Tür 
Symphonie de Noël 
Canzone ”La feliciana” 
Canzone ”La spirata” 
Der Heiland ist geboren  1:22
Pastorale 
Canzon II 
Canzone ”La organistina Bella” in echo
Als ich bei meinen Schafen wacht
Pifa
Es kam ein Engel hell und klar
Tochter Zion
Kommet, ihr Hirten  0:53
Weihnachtspastorale 
Josef, lieber Josef mein  0:44
Ich steh an Deiner Krippen hier 
Chanson ”Plus oultre” 
Chanson ”Io sum tuo servo” 
Pastorale 
Ein Kind gebor´n zu Bethlehem 
Huldigung der Morgenländer  0:39
Wie schön leuchtet der Morgenstern 
Concerto e-Moll 
Lobt Gott, ihr Christen 

Ulmer Brass-Ensemble, Collegium tubicense Ulm, Holzbläser- und Kammerorchester
Leitung: Simon Dach

Aufnahme: 1982


LP: Christophorus SCGLX 74013
vergriffen - out of print - épuisé !


Lasset uns nun gehen gen Bethlehem – Instrumentalmusik zur Weihnachtszeit
Ausführende: Collegium tubicense, Ulm / Holzbläserensemble und Kammerorchester des Heeresmusikkorps 10, Ulm / Karl-Heinz Schulz und Matthias Hanisch, Violine / Willi Emmrich und Harald Recktenwald, Oboe / Leitung: Simon Dach


MARIA VERKÜNDIGUNG
Thema und Variationen „La Folia"
Arcangelo Corelli / Max Reger

Und unser lieben Frauen 1'14''

Liedbearbeitung von Bertold Hummel

Komm, du Heiland aller Welt                            
Kanonische Liedbearbeitung von Johann Schelle

MARIÄ HEIMSUCHUNG

Maria durch ein Dornwald ging 0'41"
Liedbearbeitung von Bertold Hummel

Übers Gebirg Maria geht
Motettensatz von Johann Eccard

Es kommt ein Schiff, geladen
Liedsätze von Ernst Pepping, Karl Heinz Weber und Max Reger


IN BETLEHEM

Wer klopfet an? 0'37"
Liedbearbeitung von Bertold Hummel

Macht hoch die Tür
Liedsätze von Fr. Hänßler,Karl Norbert Schmid und Max Reger

Simphonie de noel
Michel-Richard de Lalande

CHRISTGEBURT

Der Heiland ist geboren 1'17''
Liedbearbeitung von Bertold Hummel

Pastorale
aus dem Weihnachtskonzert von Francesco Manfredini

Als ich bei meinen Schafen wacht
Liedsatz von Otmar Faulstich

Pifa
aus dem Oratorium „Der Messias* von Georg Friedrich Händel

Es kam ein Engel heil und klar
Liedsätze von Michael Praetorius, Johann Crüger, Georg Forster und Johann Sebastian Bach

ANBETUNG DER HIRTEN

Kommet, ihr Hirten 0'49"
Liedbearbeitung von Bertold Hummel

Hirtenmusik (Springtanz)                                                       
Bernnhard Krol

Weihnachtspastorale                                         
Gaetano Maria Schiassi

Josef, lieber Josef mein 0'40"
Liedbearbeitung von Bertold Hummel

Ich steh an deiner Krippen hier
Johann Sebastian Bach

ENGELSKONZERT

Praeludium                                                        
überr „Es ist ein Ros entsprungen" von Bernhard Krol

Pastorale
aus der Weihnachtssinfonie von Giuseppe Valentini

DIE WEISEN AUS DEM MORGENLAND

Ein Kind gebor'n zu Betlehem

Liedsätze von Michael Praetorius, Bartholomäus Gesius und Melchior Vulpius

Huldigung der Morgenländer 0'35"
Bertold Hummel


Concerto e-moll
Georg Philipp Telemann

Lobt Gott, ihr Christen
Intonation von Josef Stein Liedsatz von Leonhart Schröter


Aufnahme: ?

Sonata "La Folia" (Variationen über ein Thema von Farinelli) von Arcangelo Corelli (1653-1713), op. 5 Nr. 12 (komp. 1700) für Solo-Violine und Orchester in einer Instrumentierung von Max Reger (1873-1916). Die Darstellung der verschiedenen „Stationen" der Weihnachtsgeschichte kennen wir aus vielen Beispielen der Kunstgeschichte. Auch das geistliche Volkslied, die zahlreich entstandene Chormusik und die „Weihnachtskonzerte" in der Instrumentalmusik zu diesem Thema haben sich davon inspirieren lassen.
"Und unser lieben Frauen, der traumete ein Traum: wie unter ihrem Herzen gewachsen war ein Baum, Kyrieleison. Und unsre liebe Fraue, die trug ein Kindelein, davon wolln wir nun singen und wollen fröhlich sein!" (Miniatur über das geistliche Volkslied fur Holzbläser, Streicher und Schlagwerk von Bertold Hummel. *1925). Der älteste Adventshymnus in unserer abendländischen Tradition - der Text aus dem 4., die Melodie aus dem 12. Jahrhundert stammend - ist das „Veni redemptor gentium". „Komm, du Heiland aller Welt; Sohn der Jungfrau, mach dich kund. Darob staune, was da lebt: Also will Gott werden Mensch." (Kanonische Choralbearbeitung fur sechs Instrumente von Johann Schelle, 1648-1701).
In Legende und Liederüberlieferung haben viele Generationen die Geschehnisse um das Geheimnis der Menschwerdung Gottes dargestellt und ausgeschmückt: "Maria durch ein Domwald ging — Kyrieleison! — der hat in siebn Jahrn kein Laub getragen. Jésus und Maria. Da haben die Rosen Dornen getragen — Kyrieleison! — als das Kindlein durch den Wald getragen. Jésus und Maria." (Miniatur von Bertold Hummel)
„Übers Gebirg Maria geht zu ihrer Bas' Elisabeth. Die fühlt ein Drängen in der Brust, des Geistes Wort sie künden mußt; sie grüßt des Herren Mutter traut, Maria sang wohl froh und laut: Mein Seel den Herrn erhebet, mein Geist sich Gottes freuet; er ist mein Heiland und mein Gott. Er will allzeit barmherzig sein!" (5-stimmige Liedmotette von Johann Eccard, 1553—1611) Auch die Dichtung nimmt sich des Themas an. Manche Liedverse sind nicht nur gelungene Poesie, sondern zugleich tiefgläubige Verkündigung und Deutung des Weihnachtsereignisses: „Es kommt ein Schiff, geladen bis an sein' höchsten Bord, trägt Gottes Sohn voll Gnaden, des Vaters ewigs Wort. Der Anker haft' auf Erden, da ist das Schiff am Land. Das Wort will Fleisch uns werden, der Sohn ist uns gesandt. Zu Betlehem geboren im Stall ein Kindelein, gibt sich für uns verloren: Gelobet muß es sein!" (Liedsätze von Ernst Pepping, *1901, Karl Heinz Weber, *1927, und Max Reger, 1873-1916) Auch viel christliches Brauchtum ist mit der Vorbereitung auf das Christfest verbunden, z. B. das „Frauenfragen" oder auch die Herbergssuche, die mit dem folgenden Tiroler Volkslied verbunden ist: „Wer klopfet an? - „O, zwei gar arme Leut'!" - Was wollt ihr dann? - „O, gebt uns Herberg heut! O, durch Gottes Lieb wir bitten, öffnet uns doch eure Hütten!" - O nein, nein, nein! - „Wir wollen dankbar sein!" - Es kann nicht sein! - O, lasset uns doch ein!" - Nein, es kann einmal nicht sein. Da geht nur fort, ihr kommt nicht rein!" (Miniatur von Bertold Hummel)
Als Zeichen der frommen Hingabe („Gottseligkeit") schmückt man seine Häuser mit Tannenzweigen und öffnet dem Kônig die Türen: „Macht hoch die Tür, die Tor' macht weit, es kommt der Herr der Herrlichkeit.. . Macht hoch die Tür, die Tor macht weit, eur Herz zum Tempel zubereit'. Die Zweiglein der Gottseligkeit steckt auf mit Andacht, Lust und Freud'; so kommt der König auch zu euch, ja Heil und Leben mit zugleich. Gelobet sei mein Gott, voll Rat, voll Tat, voll Gnad." (Liedsätze von Fr. Hänßler, Karl Norbert Schmid, *1926, und Max Reger, 1873-1916)
"Simphonies de noels" von Michel-Richard de Lalande, 1657—1726, für Holzbläser, Streicher und Basso continuo. Man spielte einige dieser Weihnachtsstücke in der königlichen Hofkapelle Ludwigs XIV. in Versailles in der Zeit zwischen dem Ende der Matutin bis zur Stunde der Mitternacht, wo die Messe begann.
„Der Heiland ist geboren! Freu dich, du Christenheit! Sonst wärn wir gar verloren in alle Ewigkeit. Freut euch von Herzen, ihr Christen all, kommt her zum Kindlein in den Stall!" (Miniatur von Bertold Hummel)
In der Heiligen Nacht erklang eigens für diesen Zweck komponierte Musik. Man gesellte sich damit gewissermaßen den Hirten und ihrem Musizieren an der Krippe zu und verwendete sog. „Pastorellen". Die mit „Pastorale" überschriebenen Instrumentalsätze bedienen sich des für die Volksmusik der italienischen Hirten (deswegen auch oft „Siciliana" benannt) typischen wiegenden 12/8-Takts. ("Pastorale per il Santissimo Natale" von Francesco Manfredini, 1680-1748, für Streichorchester) Viele Weihnachtslieder erzählen das Geschehen von Betlehem mit den Worten der Hirten: "Als ich bei meinen Schafen wacht', ein Engel mir die Botschaft bracht'. Des bin ich froh, froh, froh, froh! Benedicamus Domino!" (Liedsatz von Otmar Faulstich, *1938)
Auch die Musik der Hirten bildete stets eine Anregung für die Komponisten. Oft benannten sie ihre Werke entsprechend, so Händel in seinem Oratorium „Der Messias" eine Hirtenmusik als. Pifa" („piffaro" - Schalmei- oder Flötenbläser bei den Hirten). ("Pifa" aus dem Oratorium „Der Messias" von Georg Friedrich Händel, 1685-1759)
Die Worte der Engel und Hirten auf den Feldern von Betlehem sind Ausgangspunkt mancher weihnachtlicher "Erzähllieder": "Es kam ein Engel hell und klar von Gott aufs Feld zur Hirtenschar; der war gar sehr von Herzen froh und sprach zu ihnen fröhlich so: ,Vom Himmel hoch, da komm ich her, ich bring euch gute neue Mär; der guten Mär bring ich so viel, davon ich sing'n und sagen will. Euch ist ein Kindlein heut geborn, von einer Jungfrau auserkorn, ein Kindelein, so zart und fein, das soll euer Freud' und Wonne sein!'" (Text: Martin Luther. Liedsätze von Michael Praetorius, 1571-1621, Johann Crüger, 1598-1663, und Georg Fôrster, 1510-1568. Choralbearbeitung von Johann Sebastian Bach, 1685-1750)
Die Sänger der weihnachtlichen Volkslieder haben sich immer gerne mit den Hirten identifiziert; sie gingen mit ihnen zur Krippe, um anzubeten und zu musizieren. „Kommet, ihr Hirten, ihr Männer und Frau'n! Kommet, das liebliche Kindlein zu schaun! Christus, der Herr, ist heute geboren, den Gott zum Heiland euch hat erkoren. Fürchtet euch nicht!" (Miniatur von Bertold Hummel)
Dazu gehört von.jeher die Vorstellung, daß die Hirten aus Freude auch zum Tanz aufgespielt haben: Hirtenmusik ("Springtanz" für 6 Holzbläser aus der Kantate „In dulci jubilo" op. 25 von Bernhard Krol, *1920. "Pastorale per il Santissimo Natale di nostro Sgnr Jesu" von Gaetano Maria Schiassi, 1698-1754.)
Das alte Volkslied aus dem 14. Jahrhundert erzählt vom „Kindelwiegen": Josef, lieber Josef mein, hilf mir wiegen mein Kindelein! Gott, der wird dein Lohner sein im Himmelreich, der Jungfrau Sohn Maria." (Miniatur von Bertold Hummel)
"Ich steh'an deiner Krippen hier, o Jesu, du mein Leben. Ich komme, bring und schenke dir, was du mir hast gegeben. Nimm hin, es ist mein Geist und Sinn, Herz, Seel' und Mut, nimm alles hin und laß dir's wohl gefallen." (Text: Paul Gerhard. Weise: Johann Sebastian Bach)
Aber nicht nur das Musizieren der Hirten an der Krippe versuchte man nachzuempfinden; auch das Konzert der Engel, die es sicher nicht in ihrem Himmel gehalten haben konnte, war eine beliebte Vorstellung. Praeludium aus der Kantate op. 25 "In dulci jubilo" von Bernhard Krol. In der Unterstimme dieser Komposition erklingt dazu die alte Melodie des Liedes "Es ist ein Ros entsprungen aus einer Wurzel zart" (Michael Praetorius). "Sinfonia per il Santissimo Natale" für Streicher und Generalbaß op. 1 Nr. 12 von Giuseppe Valentini, 1681-1746.
Auch die Huldigung der Weisen aus dem Morgenland hat die Phantasie aller Künstler angeregt, die sich mit der Geschichte von Betlehem beschaftigten. Eine Nachdichtung des Hymnus "Puer natus in Betlehem" gehört zu den ältesten "Dreikönigsliedern": "Ein Kind geborn zu Betlehem, des freuet sich Jerusalem. Halleluja! Die König' aus Saba kamen her; Gold, Weihrauch, Myrrhe brachten sie dar. Halleluja! Sie gingen in das Haus hinein und grüßten das Kind und die Mutter sein. Halleluja! Sie fielen nieder auf ihre Knie und sprachen: 'Gott und Mensch ist hie!' Halleluja!" (Liedsätze von Michael Praetorius, 1571-1621, Bartholomaus Gesius, 1562-1613, und Melchior Vuipius, 1570-1615)
Musikalisch reizvoll ist natürlich auch die "Exotik" dieser Morgenländer. Sie hat manchen Niederschlag in der Instrumentalmusik gefunden und wird gerne auch in diesem Zusammenhang ins Spiel gebracht, wie in der "Huldigung der Morgenländer". (Miniatur von Bertold Hummel)
Presto-Satz aus dem Concerto e-moll für Blockflôte, Querflöte, Streicher und B.C. von Georg Philipp Telemann, 1681-1767.
Die Betrachtung der Weihnachtsgeschichte - in welcher Darstellung auch immer - hat das Ziel, die Christen zu Lob und Dank zu führen für das, was Gott in diesem Geschehen - für alle Zeiten wirksam - an uns Menschen tun wollte. "Lobt Gott, ihr Christen, alle gleich, in seinem höchsten Thron, der heut schließt auf sein Himmelreich und schenkt uns seinen Sohn. Heut schließt er wieder auf die Tür zum schönen Paradeis; der Cherub steht nicht mehr dafür. Gott sei Lob, Ehr und Preis!" (Intonation: Josef Stein, * 1910, Satz: Leonhart Schröter, 1532-1601)

Simon Dach

 

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