3 Kadenzen
zum Violoncellokonzert op. 2 Nr. 2 von Joseph Reicha für Violoncello
solo (1973/75)
Autograph:
Titel: Kadenz zu J. Reicha Konzert C-Dur op.2 Nr.2
Umfang: 3 Seiten
Datierung: 75
Aufbewahrungsort:
Verlag:
N.Simrock Berlin-London (Boosey & Hawkes) ED 1250 A / ISMN: M-2211-0632-2
Vorwort
Mit
dieser Neuausgabe und Bearbeitung eines alten Simrock-Verlagswerkes soll an die
Freundschaft und Zusammenarbeit des Komponisten Joseph Reicha mit dem Verleger
Nikolaus Simrock erinnert werden. Joseph Reicha (Rejcha), geboren 1746 zu Klattau
in Böhmen, war Schüler Franz Joseph Werners (1710-1768), des Gründers
der Prager Violoncello-Schule. Als 1. Violoncellist gehörte er von 1774-1785
dem Fürstlich Ötingenschen Orchester zu Wallerstein an, ging 1785 als
Konzertmeister nach Bonn und wurde dort Kapellmeister. Er starb hier 1795. In
seinem Orchester wirkten sein Neffe und Schüler Anton Reicha (1770-1836)
und der junge Beethoven, aber auch Nikolaus Simrock (als Hornist) mit, der 1790
in Bonn seine Firma gründete. So lag es nahe, daß Kompositionen von
Joseph Reicha - wie auch vom jungen Beethoven - bei N. Simrock in Bonn erschienen.
Das alte Simrock-Verlagsverzeichnis nennt die Werke 1 bis 5 a: es sind Duos für
Violine und Violoncello, Konzertanten für 2 Violinen bzw. Violine und Violoncello
mit Orchester, 4 Violoncello-Konzerte, ein Konzert für 2 Hörner mit
Orchester sowie 3 Sinfonien für großes Orchester. Der letzte Weltkrieg
hat die Bestände und Herstellungsunterlagen des Verlages in Leipzig vernichtet;
total betroffen sind auch Reichas Werke. Der Verlag aber ist bemüht, in Archiven
und mit Hilfe von Interessenten seine Werke wieder aufzufinden und die wertvollen
unter ihnen neu herauszugeben. Das vorliegende Konzert gehört bestimmt dazu;
unseren Freunden in Prag und Brünn, die uns die notwendigen Unterlagen beschafft
haben, schulden wir daher unseren besten Dank. Der Simrock-Katalog nennt unter
op. 2 Concertos pour Violoncelle avec accomp. de I'Orchestre Nr. 1 Es-dur, Nr.
2 C-dur, Nr. 3 f-moll. Mit op. 2/Nr. 2 soll begonnen werden. In diesem brillanten
Konzert erweist sich Joseph Reicha als einer der ersten Violoncello-Virtuosen,
der die für seine Zeit seltenen exponiert hohen Lagen in seine Kompositionstechnik
einbezog. Um 1802 ist es bei N. Simrock in Bonn im Druck erschienen. Die Neuausgabe
und -bearbeitung hat offensichtliche Fehler verbessert und die Solostimmen mit
Fingersätzen versehen. Neu geschrieben wurde der Klavierauszug, neu komponiert
wurden die Kadenzen.
Hamburg
- London,1973 Bertold Hummel - G. Riethmüller Instrumentation:
2 Flöten, 2 Oboen, 2 Hörner, 2 Violinen, 2 Bratschen, Basso continuo
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