Ernst Flackus (2. November 1915 Darmstadt - 10. April 2002 Würzburg)


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Nach seinem Amtsantritt als Kompositionslehrer am Bayerischen Staatskonservatorium für Musik in Würzburg lernt Bertold Hummel 1963 seinen neuen Kollegen, den Klarinettisten Ernst Flackus kennen. Seine humorvolle und philosophische Lebensart nimmt den Komponisten sofort ein und es entwickelt sich im Laufe der Jahre eine herzliche Freundschaft. Von ihm lässt er sich zu folgenden Werken anregen:

SUITE für Klarinette i. B solo, op. 26a (1963)

CONCERTINO für Bassetthorn und Streichorchester op. 27a (1964)

5 MINIATUREN für Klarinette in B und Klavier, op. 34 (1971)


Ernst Flackus 1979

Ernst Flackus, Würzburg 1979


Nachruf auf Ernst Flackus

Im Alter von 86 Jahren verstarb am 10. April 2002 der 1915 in Darmstadt geborene Klarinettist und ehemalige Professor der Hochschule fur Musik Würzburg Emst Flackus. An der Akademie für Tonkunst in Darmstadt und an der Musikhochschule in Frankfurt absolvierte er seine Ausbildung zum Orchestermusiker. Engagements als Soloklarinettist fand er in bedeutenden deutschen Rundfunk-und Theaterorchestern, so in Kaiserslautern, Heidelberg, Stuttgart und Frankfurt. Von 1953 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 1978 war er Leiter der Ausbildungsklasse fur Klarinette am ehemaligen Bayerischen Staatskonservatorium. Nach dessen Umwandlung in die heutige Musikhochschule wurde ihm 1974 eine Honorarprofessur verliehen.
Am guten Ruf der Würzburger Musikhochschule als Stätte hervorragender Bläserausbildung hatte er mit seinem Wirken erheblichen Anteil. Durch seine Schule ging eine ganze Generation von Klarinettisten, die er in namhafte deutsche und ausländische Orchester vermitteln konnte. Mit psychologischem Feingefühl begleitete er die Ausbildung seiner Studierenden. Viele von ihnen blieben ihm auch nach dem Studium freundschaftlich verbunden und besuchten ihn an seinem Ruhesitz in Uettingen bei Wiirzburg.
Den Ruhestand nutzte er, um sein musiktherapeutisches Wirken weiter zu entfalten. In Würzburger Kirchen hielt er Musikmeditationen und leitete Selbsterfahrungsgruppen auf Schloß Schwanfeld. Sein pädagogisches Engagement brachte er in Kurse für "Autogenes Training" ein, die er im Rudolf-Alexander-Schröder-Haus und für das „Frankenforum" hielt. Als Vorstandsmitglied in der "Jugendhilfe" betreute er Straffällige und als Mitglied der „Deutschen Gesellschaft für Musiktherapie" wirkte er bei Hörbereichsfeststellungen im Behindertenzentrum Bethel mit. Mehrfach führte er therapeutische Aktionen bei den Psychotherapiewochen in Lindau und bei Veranstaltungen der Internationalen Gesellschaft für Tiefenpsychologie" durch. Quelle seines spirituellen Wirkens war der Buddhismus, zu dem er übertrat. Dem Dalai Lama durfte er persönlich begegnen, als dieser Deutschland besuchte. (Hochschulmitteilungen 2001-2002 der Hochschule für Musik Würzburg)

Biografie
Ernst Flackus geboren in Darmstadt, trat mit 8 Jahren in die dortige Akademie ein, wo er das Klarinettenstudium bei Fritz Heynek begann. Bereits als Zwölfjähriger trat er mit seinem Insturment vor die Öffentlichkeit. 1931 ging er an die Musikhochschule in Frankfurt, wo er sein Studium bei Eduard Liebhold 1936 abschloß. Von 1938 bis 1952 spielte er als Soloklarinettist im Radio-Sinfonieorchester Stuttgart. Seit 1952 lehrt er am Bayerischen Staatskonservatorium für Musik in Würzburg. Ernst Flackus spielt an allen deutschen Rundfunkanstalten und ist darüber hinaus bekannt durch seine reichhaltige Konzerttätigkeit in Deutschland sowie in der Schweiz und Frankreich. (aus einem Konzertprogramm)